Der Geschmack von Salzwasser brannte in meinem Mund, als ich keuchend zu mir kam. Um mich herum hörte ich das gleichmäßige Rauschen friedlicher Wellen und gelegentlich den Schrei einer Möwe. Vorsichtig öffnete ich die Augen und beobachtete verschwommen einen Krebs, der neugierig um mich herumstackste. Schnell machte ich die Augen wieder zu. Das Letzte woran […]

Stranded II – Auf den Spuren von Robinson Crusoe

18. August 2009

Stranded II

Der Geschmack von Salzwasser brannte in meinem Mund, als ich keuchend zu mir kam. Um mich herum hörte ich das gleichmäßige Rauschen friedlicher Wellen und gelegentlich den Schrei einer Möwe. Vorsichtig öffnete ich die Augen und beobachtete verschwommen einen Krebs, der neugierig um mich herumstackste. Schnell machte ich die Augen wieder zu. Das Letzte woran ich mich erinnern konnte, war die tobende See und das Feuer an Bord meiner Yacht. Bei meinem Löschversuch verlor ich den Halt unter den Füßen und ging über Bord. Erneut öffnete ich die Augen und richtete mich langsam auf. So wie es aussah, war auch meine Yacht hier an Land gegangen. Zumindest wenn man die zahlreichen Trümmer und Bruchstücke um mich herum noch als Yacht bezeichnen konnte.

Das Ganze ist nun zwei Tage her. Nachdem ich am ersten Tag vergeblich nach einer Straße oder sonstigen Anzeichen einer Zivilisation gesucht habe, bin ich zum Strand zurückgekehrt und habe einige wenige Essensreserven aus den Trümmern geborgen. Nach einer kalten Nacht packte ich mein Hab und Gut und machte mich auf den Weg. Immer am Strand entlang bis zum Einbruch der Dunkelheit. Und nun, am dritten Tag nach meinem Schiffbruch will ich nicht glauben, was mir so offensichtlich bewusst wird. Ich stehe wieder am Anfang meiner Reise. Genau zwischen den Trümmern meiner Yacht. Ich bin auf dieser gottverlassenen Insel gestrandet!

Gestrandet auf einer Insel - von hier aus gehts los Auf so einer Insel trifft man allerlei interessante Leute. Z.B. ein Mitglied der Piratenpartei.

Heute sind es genau 7 Tage seit ich am Strand aufgewacht bin. Eigentlich hab ich mich bisher ganz gut geschlagen. Ich habe ein saubere Quelle gefunden und ganz in der Nähe mein Lager aufgeschlagen. Mit ein wenig Werkzeug, das ich mir aus Ästen und Steinen gebaut habe, ist es mir zudem gelungen einen Unterstand zu errichten. Jetzt bleibe ich wenigstens trocken, wenn es wieder mal regnet. Nur meine Nahrungsreserven machen mir Sorgen. Hier wachsen zwar Beeren und Pilze, aber so richtig satt wird man davon nicht.

Der 10. Tag seit meiner Strandung. Mein Nahrungsproblem scheint gelöst. Es gibt hier Unmengen Fische, die nur darauf warten gefangen zu werden. Mit meinen primitiven Mitteln habe ich mir eine Angel gebaut und einen kleinen Vorrat an Ködern angelegt. Allerdings musste ich auch feststellen, dass ich hier doch nicht unangefochten am Ende der Nahrungskette stehe. Gestern bin ich bei einem Streifzug auf einen Löwen gestoßen und er hat mich schmerzlich am Arm erwischt. Zum Glück traute sich das Mistvieh nicht ins Wasser. Bei der nächsten Begegnung werde ich vorbereitet sein. Dann darf er Bekanntschaft mit meinem Speer machen.

Der erste Eintrag in meinem Tagebuch. Viele werden folgen. Holz und Stein will geordnet sein. Baden auf eigene Gefahr. Die Schatten im Wasser deuten auf große, hungrige Fische hin.

Zweite Woche. Ich habe Getreide gefunden! Die Körner sind zwar mickrig aber man kann Mehl draus mahlen. Ich war so aufgeregt, dass ich einen Teil der Körner verschüttet habe. Beim Auflesen habe ich den Entschluss gefasst, einen Teil der Körner wieder einzupflanzen. Habe das vorher noch nie gemacht und bin nun ein wenig nervös. Wenns schief geht hab ich wertvolle Nahrungsmittel kaputt gemacht.

Fast drei Wochen warte ich nun schon darauf, dass mich jemand von dieser Insel rettet. Ich habe angefangen mir einen Hochsitz zu bauen, um das Meer besser beobachten zu können. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mit den Affen rede, die hier ständig durch mein Lager rennen. Vielleicht sollte ich mir einen Papagei fangen und ihm das Sprechen beibringen. An Zeit mangelt es mir ja nicht…

Kurze Wege erleichtern das Leben. Eine Quelle, Feuerstelle, Schlafplatz und Lager dicht beieinander. Fast alles was man zum leben braucht. Mit dem integrierten Editor kann man auch eigene Inseln erstellen.

So oder so ähnlich erging es mir im Spiel Stranded II von Unreal Software. In dem kostenlosen 3D Adventure kämpft man wie einst Robinson Crusoe auf einer Insel ums Überleben. Dabei geht es weniger um aktionreiche Kämpfe gegen andere Inselbewohner, sondern vor allem um das handwerkliche Geschick und die Kombination diverser Rohmaterialien. Z.B. empfiehlt es sich, möglichst früh einen Hammer aus einem Ast und einem Stein herzustellen. Mit diesem Grundwerkzeug kann man diverse Gebäude errichten und weitere Werkzeuge herstellen. Welche Kombinationsmöglichkeiten es gibt, sagt einem das Spiel aber nicht. Es gibt zwar einige Hinweise, den größten Teil muss man aber selbst rausfinden.

Neben der Hauptkampagne, die einen über mehrere Inseln führt und dabei eine kleine Geschichte erzählt, kann man auch zufällige oder von anderen Spielern erstellte Inseln spielen. Zudem gibt es einige Mods, die man sich auch auf der Stranded II Seite ziehen kann und die das Spiel um Gegenstände und Quests erweitern. Auch ein paar Rollenspielelemente finden sich im Spiel wieder. Durch wiederholte Ausführung einer Tätigkeit sammelt der Spieler Erfahrung und erhält nach dem Erreichen der nächsten Stufe neue Anwendungsmöglichkeiten.

Ich persönlich fand das Spielkonzept sehr unterhaltsam und habe die Hauptkampagne gerne durchgespielt. Ich habe auch ein paar Maps gesaugt, bin aber aus Zeitmangel noch nicht zum Ausprobieren gekommen. Wer den Artikel aufmerksam durchgelesen hat, sollte auch schon mit ein paar grundlegenden Tipps ausgestattet sein. 😉

Download unter: Stranded II

2 Kommentare zu „Stranded II – Auf den Spuren von Robinson Crusoe“

  1. margit sagt:

    hört sich richtig spannend an. vielen dank für den tollen beitrag, hat mein interesse geweckt.

  2. picasso sagt:

    ist einfach nur zu genial dieses game. als ob man wirklich auf einer insel gestrandet wäre und das beste aus seiner situation machen muss. hunger, durst und erschöpfung inbegriffen. top und zu empfehlen.

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